#EinMann“ – wer am Abend des 11. September 2017 auf dem Kurznachrichtendienst Twitter unterwegs war, der kam an diesem Hashtag kaum vorbei. Die zwei unscheinbaren Wörter waren an diesem Tag auf Platz 3 der deutschen Twitter-Trends. Ein Indikator dafür, was vor allem junge Leute bewegt. Da war zum Beispiel zu lesen: „Eine interessante und lustige Politiksendung im deutschen Fernsehen, dass ich das nochmal erlebe! #EinMann“. Aber auch: „#EinMann, der es wohl tatsächlich schafft, Wähler zu mobilisieren und so unsere Demokratie stärker zu machen. Eine großartige Geschichte.“ Und „Ich glaube, #EinMann ist genau das Richtige für unsere heutige Generation.“

#EinMann – das ist der offizielle Hashtag zur Politiksendung „Ein Mann, eine Wahl“ auf ProSieben. Moderator ist Klaas Heufer-Umlauf. Der 34-Jährige ist hauptsächlich bekannt als Teil des Duos Joko und Klaas, das mit der ProSieben-Show „Circus HalliGalli“ unter anderem den Grimme-Preis gewann. Mit Politik hatte zumindest diese Show nichts zu tun, viel mehr mit Unterhaltung. Genau diese Komponente wollte Heufer-Umlauf, der politisch sehr engagiert ist, aber in die Wahlberichterstattung übertragen: „Eine Politiksendung, die trotzdem auch ein bisschen lustig ist“, nannte er es deshalb bei der Vorstellung der Sendung in Berlin. Bei „Ein Mann, eine Wahl“ traf Heufer-Umlauf unter anderem SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz, FDP-Chef Christian Lindner und den damaligen Grünen-Vorsitzenden Cem Özdemir zum Gespräch. Ein Mann, drei Ichs: Der liberale, der eher linke und der konservative Klaas wohnen gemeinsam in einer WG, diskutieren über Politik und darüber, welcher Klaas welchen Politiker interviewt. Ob im Dialog mit Spitzenpolitikern, Prominenten oder Wählern – Klaas fühlte seinen Interviewpartnern immer mit Charme und Ironie auf den Zahn. Seine Fragen: direkt, teils unangenehm, teils lustig, aber immer fair. Mit seinen drei Ichs hinterfragte er aus verschiedenen Perspektiven politische Ideen und Einstellungen. Wie soll Deutschland in zehn Jahren aussehen? Eine zentrale Frage, die Klaas mit seinen Gesprächspartnern in kreativen Settings, wie beispielweise während einer Fahrt im Sportwagen, diskutierte. Und genau diese Art von Wahlsendung traf den Geschmack des Publikums: Die erste Folge von „Ein Mann, eine Wahl“ erreichte einen Marktanteil von 19 Prozent bei den 14- bis 29-jährigen Zuschauern.

Klaas Heufer-Umlauf (rechts) traf auch SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz zum Gespräch.

Die junge Zielgruppe für Politik zu begeistern – wie wichtig das ist, zeigen aktuelle Studien zur Wahlbeteiligung in Deutschland. Seit der Bundestagswahl 1953 ist die Beteiligung in den älteren Bevölkerungsschichten deutlich höher als in den jüngeren. Bei allen Wahlen war die Wahlbeteiligung bei den 21- bis 25-Jährigen am niedrigsten. Dass das politische Interesse gerade in der zukunftstragenden, jungen Generation weniger ausgeprägt ist, wird für die demokratische Gesellschaft zunehmend zur Herausforderung.

» #EinMann, der es wohl tatsächlich schafft, Wähler zu mobilisieren und so unsere Demokratie stärker zu machen. Eine großartige Geschichte. «

Twitter-User September 2017

Wie also lässt sich die junge Generation dazu bewegen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen? Als Medienunternehmen mit TV-Sendern und Online-Plattformen, die vor allem von jungen Zuschauern genutzt werden, kommt ProSiebenSat.1 hier ein besonderer gesellschaftlicher Auftrag zu: „Unsere Sendergruppe erreicht das junge Publikum. Das haben wir bereits bei den vergangenen Bundestagswahlen bewiesen. Mit unserer Kampagne 2017 und dem großen ‚Wahlprogramm‘ sowohl im TV als auch im Netz nehmen wir als Unternehmen erneut unsere gesellschaftliche Verantwortung wahr, indem wir uns für eine starke Wahlbeteiligung einsetzen“, erklärte Wolfgang Link, Vorsitzender der Geschäftsführung der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH.

Am 7. März 2017, also rund sechs Monate vor der Bundestagswahl, trat Sven Pietsch, Chefredakteur der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH, vor den ProSiebenSat.1-Beirat. Das interdisziplinär besetzte Gremium unter dem Vorsitz des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber berät die ProSiebenSat.1 Group seit 2011 in gesellschaftlichen, ethischen und medienpolitischen Fragen und gibt Anstöße zu wichtigen Themen wie Bildung und Kultur. Pietsch präsentierte die geplanten Initiativen zur Bundestagswahl, diskutierte neue Ideen und mögliche Herangehensweisen mit Stoiber und seinen Kollegen: „Wir wollen junge Leute nicht mit erhobenem Zeigefinger ansprechen oder belehren. Vielmehr geht es uns darum, aufzuzeigen, welchen Einfluss politische Entscheidungen und Entwicklungen auf das Leben der Jugendlichen haben können,“ hob Pietsch hervor. „Gerade bei komplexen Sachverhalten ist die Erzählweise wichtig. Wir sprechen die Sprache der jungen Zielgruppe – und schaffen es so, wichtige Themen unterhaltsam zu vermitteln.“

» Wir wollen junge Leute nicht mit erhobenem Zeigefinger ansprechen oder belehren. Vielmehr geht es uns darum, aufzuzeigen, welchen Einfluss politische Entscheidungen und Entwicklungen auf das Leben der Jugendlichen haben können. «

Sven Pietsch Chefredakteur der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH

Nach der Abstimmung mit dem Beirat stand für Pietsch und sein Team daher fest: Auch zur Bundestageswahl 2017 sollte es, wie bereits 2013, eine senderübergreifende, crossmediale Kampagne geben – erneut als Appell formuliert: „Gestalte deine Zukunft mit: Geh wählen!“. Damit rief ProSiebenSat.1 die Zuschauer in TV-Sendungen, Werbespots und auf Online-Plattformen bundesweit zur Stimmabgabe auf. Das Ziel: junge Leute in all ihren Lebenswelten zu erreichen – und vor allem: sie auf die richtige Art und Weise anzusprechen. Denn wenn ein YouTube-Star mit Millionen Fans und Followern zum Wählen aufruft, hören Jugendliche vermutlich genauer hin als bei einem offiziellen Wahlspot der Parteien. Daher arbeitete die Kampagne vor allem mit Idolen der jungen Generation: Unter anderem dem YouTuber LeFloid, den Moderatoren Stefan Gödde und Lena Gercke sowie dem Fernsehkoch Steffen Henssler. Insgesamt warben 40 prominente Gesichter in Spots zur Teilnahme an der Bundestagswahl.

Dass diese Testimonials geeignet sind, die junge Zielgruppe zu mobilisieren, zeigt der Erfolg der „Geh wählen“-Kampagne. Laut einer begleitenden forsa-Studie sprach die Kampagne besonders Erst- und Jungwähler an. 70 Prozent der Erstwähler zwischen 18 und 22 Jahren und 65 Prozent der Jungwähler zwischen 18 und 29 Jahren hielten die Kampagne für eine geeignete Form, um Menschen zur Wahl zu motivieren. Die Erst- und Jungwähler waren es auch, die der Kampagne eine hohe Glaubwürdigkeit aussprachen. Zudem war die Wahlabsicht und die Wahlbeteiligung unter Kennern der Kampagne höher als bei Nichtkennern.

  • „Gestalte Deine Zukunft mit: Geh wählen!“ forderte auch Lena Gercke, Model und Moderatorin, die Zuschauer auf.

  • Janin Ullmann, Fernsehmoderatorin und Schauspielerin: Sie ist eine von 40 Prominenten, die sich für die „Geh wählen“-Kampagne stark machten.

  • Auch SAT.1-Frühstücksfernsehen-Moderator Matthias Killing rief Jugendliche dazu auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.

Eine aktuelle Studie von YouGov zeigt, dass Jugendliche und jungen Erwachsene durchaus Interesse an Politik haben: Das Meinungsforschungsinstitut hat im Juli 2017 in Kooperation mit der Jugendzeitschrift BRAVO das politische Meinungsbild der 14- bis 17-Jährigen abgefragt. Demnach informiert sich ein Drittel von ihnen aktiv über politische Themen. Die Jugendlichen wünschten sich unter anderem „mehr Ehrlichkeit und Direktheit von den Politikern und eine verständlichere Vermittlung der politischen Agenda“. Sendungen wie „Ein Mann, eine Wahl“ schaffen genau das: „Ich will dazu beitragen, dass die Wahlbeteiligung steigt“, beschrieb es Heufer-Umlauf zum Start der Show. Und am Ende geht es natürlich auch darum, das allgemeine Verständnis für politische Positionen und Sachverhalte zu fördern. Auf Twitter schloss man sich diesem Anliegen an: „Es ist halt Politik so verpackt, dass es junge Leute interessiert. Und wenn das bei 40 jungen Leuten klappt, lohnt es sich schon“, schrieb ein Nutzer.

Janin Ullmann, Fernsehmoderatorin und Schauspielerin: Sie ist eine von 40 Prominenten, die sich für die „Geh wählen“-Kampagne stark machten.

Politische TV-Formate

  • „Das TV-Duell: Merkel – Schulz“ in SAT.1

    Angela Merkel und Martin Schulz standen sich am 3. September 2017 im einzigen „TV-Duell“ des Wahlkampfs gegenüber. Die Sendung wurde live von SAT.1, RTL, ARD und ZDF übertragen, wobei jeder Sender durch einen Moderator vertreten wurde. Für SAT.1 stellte Claus Strunz die Fragen an die Bundeskanzlerin und ihren Herausforderer. Im Anschluss an das 90-minütige Duell zeigte SAT.1 zudem eine ausführliche Analyse und Nachbetrachtung des verbalen Schlagabtauschs.

  • „Wahl 2017 – Die zehn wichtigsten Fragen der Deutschen. Klartext mit Claus Strunz“ in SAT.1

    Vier Tage vor dem großen „TV-Duell“ lud SAT.1 die Spitzenvertreter der Linken, der Grünen, der FDP und der AfD zum verbalen Schlagabtausch ein. In der Live-Sendung „Wahl 2017 – Die zehn wichtigsten Fragen der Deutschen. Klartext mit Claus Strunz“ trafen aufeinander: Katja Kipping, die Parteivorsitzende der Linken, Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt, FDP-Chef Christian Lindner sowie AfD-Spitzenkandidatin Dr. Alice Weidel. Im Zentrum standen die wichtigsten Fragen der Wähler, repräsentativ ermittelt von einem Meinungsforschungsinstitut.

  • „Das SAT.1 Sommerinterview mit Martin Schulz“ in SAT.1

    Der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz stand während seiner Wahlkampftour in Leipzig SAT.1-Nachrichtensprecher Marc Bator und Hans-Peter Hagemes, Vice President News & Political Information bei ProSiebenSat.1, Rede und Antwort: Themen des Gesprächs waren unter anderem die Beziehungen Deutschlands zur Türkei, die Lage der inneren Sicherheit, aber auch Sorgen, die viele Zuschauer bewegen: Was tun gegen marode Straßen und Schulen oder was wird aus meinem alten Diesel-Fahrzeug?

  • Faktenchecks mit Claus Strunz in SAT.1

    Mit den Fragen „Prügeln, klauen, grabschen – wie sicher ist Deutschland?“ und „Hartzen, schuften, hinterziehen – wie gerecht ist Deutschland?“ machte Claus Strunz im Vorfeld der Bundestagswahl den großen Faktencheck in SAT.1: Er begleitete Familien in ihrem Alltag, traf einen jugendlichen Serienstraftäter und sprach unter anderen mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.

  • #DeineWahl

    Nach dem erfolgreichen Interview von YouTube-Star LeFloid mit Angela Merkel im Bundestagswahlkampf 2013, führten 2017 gleich mehrere YouTuber zwei Live-Interviews mit der Bundeskanzlerin sowie dem Herausforderer Martin Schulz. Produziert wurde das Format von Studio71, dem Digital-Studio von ProSiebenSat.1, das auch für die Redaktion verantwortlich war. Vorab konnten die Zuschauer unter dem Hashtag #DeineWahl eigene Fragen einreichen. Die Interviews waren auf den persönlichen Kanälen der YouTuber sowie dem Kanal #DeineWahl abrufbar. Das Ziel? Fragen anzusprechen, die die Community bewegen – und das auf eine zeitgemäße Art und Weise. Während des Live-Streams gab es ebenfalls die Möglichkeit, sich an der Diskussion zu beteiligen und per Social Media direkt auf die Statements der Politiker zu reagieren. Dieses Konzept ging auf: Beim Interview mit Angela Merkel schauten über 50.000 Menschen live zu, bis heute ist das YouTube-Video rund 2 Millionen mal angesehen worden. Das Lifestyle- und Jugendmagazin VICE nannte das Interview mit Martin Schulz „die beste Politiksendung des bisherigen Wahlkampfs“ und „einen der vielleicht aufschlussreichsten und menschlichsten Momente der bisherigen Wahlkampfdebatten.“ Die Berichterstattung war sowohl national als auch international groß: Sogar die New York Times berichtete über das Format.

  • „taff“ auf ProSieben

    Wer ist eigentlich Martin Schulz? „taff“ traf den SPD-Kanzlerkandidaten zum Interview: Hat er das gleiche Lieblings-Emoji wie Bundeskanzlerin Angela Merkel? Wie reagiert er auf Hater in den sozialen Medien? Außerdem sprach der Kanzlerkandidat mit dem ProSieben-Magazin über die Tiefpunkte während seiner früheren Alkoholsucht und erklärte, wie er heute damit umgeht.

Weitere Berichterstattung zur Wahl in Magazinen und Info-Formaten

Darüber hinaus berichteten die Sender der ProSiebenSat.1 Group in ihren Magazinen, Info- und Nachrichtenformaten über die Bundestagswahl: Spezielle Themenschwerpunkte im „SAT.1-Frühstücksfernsehen“, bei „akte.2017“ (SAT.1) und „Galileo“ (ProSieben) sowie „Abenteuer Leben täglich“ (kabel eins) informierten die Zuschauer im Vorfeld der Wahl umfangreich zu verschiedensten politischen Fragestellungen. Die „Galileo“-Zuschauer konnten bei „The Choice of Germany: Das Kanzlerexperiment“ sogar virtuell per App in die Rolle des Bundeskanzlers schlüpfen.

SchoolsON

„Dreh Dein Ding“ ist das Motto des Schülerwettbewerbs „SchoolsON“ für Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren. Zusammen mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung ruft ProSiebenSat.1 seit 2015 Jugendliche dazu auf, gemeinsam mit der Schulklasse oder auf eigene Faust einen TV-Beitrag für die Formate „Galileo“ oder „taff“ zu produzieren. Im Wahljahr 2017 konnten unter anderem Beiträge in der Sonderkategorie „Deine Wahl Spezial 2017“ für die „ProSieben Newstime“ eingereicht werden. Der dazugehörige Gewinnerbeitrag hinterfragte, ob bei den nächsten Bundestagswahlen auch junge Menschen ab 16 wählen dürfen sollten.

Das Ziel von SchoolsON ist es, jungen Menschen einen verantwortungsvollen und reflektierten Umgang mit audiovisuellen Medien näherzubringen. Aus allen Einsendungen wählt eine Fachjury die besten Beiträge aus. Ausschlaggebende Kriterien sind dabei weniger die technische Umsetzung, sondern vielmehr die zugrundeliegenden Ideen der Videoclips. Die besten Beiträge werden dann im TV ausgestrahlt. Die Gewinner erhalten neben Technik-Paketen für zukünftige Video-Produktionen eine Studioführung bei ProSiebenSat.1 mit einem exklusiven Blick hinter die Kulissen der Redaktionen.