A

Addressable TV

Addressable TV bezeichnet die Möglichkeit, auf mit dem Internet verbundenen TV-Geräten digitale Werbung selektiv — d.h. national, regional oder nach Zielgruppen — über die HbbTV Technologie im linearen Fernsehprogramm auszustrahlen. Es verknüpft so die Reichweite des Massenmediums Fernsehen mit der gezielten Ansteuerbarkeit der Online-Welt. Eine mögliche Werbeform ist dabei das SwitchIn-Motiv: Es wird als digitales Werbebanner über das TV-Programm gelegt, wenn der Zuschauer auf die ProSiebenSat.1-Sender umschaltet.

Auftragsdatenverarbeitung (ADV)

Werden personenbezogene Daten durch einen Dienstleister im Auftrag erhoben, verarbeitet oder genutzt, muss vom beauftragenden Unternehmen (Auftraggeber) nach § 11 BDSG mit dem Dienstleister (Auftragnehmer) ein Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung abgeschlossen werden, in dem alle Rechte, Pflichten und Maßnahmen zwischen beiden Parteien festgeschrieben sind.
B

Barrierefreiheit

Barrierefreiheit im Rundfunk beinhaltet Untertitelung oder Gebärdensprache für Gehörlose und Schwerhörige, sowie Audiodeskription für Blinde. Die <a href="http://www.un.org/disabilities/default.asp?navid=12&pid=150">UN-Behindertenkonvention </a>fordert Massenmedien auf, ihre Dienstleistungen für Menschen mit Behinderung zugänglich zu machen.

Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)

Das Bundesdatenschutzgesetz regelt u.a. gemeinsam mit den Datenschutzgesetzen der Länder den Umgang mit personenbezogenen Daten, die in Informations- und Kommunikationssystemen oder manuell verarbeitet werden.
C

Carbon Disclosure Project (CDP)

Das Carbon Disclosure Project ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation, die klimarelevante Informationen von Unternehmen für Analysten und Investoren zusammenstellt. Das CDP verwaltet die mittlerweile weltweit größte Datenbank ihrer Art.

Charta der Vielfalt

Unternehmensinitiative zur Förderung der Vielfalt in Unternehmen und Institutionen. Organisationen sollen ein Arbeitsumfeld schaffen, das frei von Vorurteilen ist. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität.

CO2-Fußabdruck

Der CO2-Fußabdruck ist die Summe der Treibhausgasemissionen eines Unternehmens, gemessen in CO2-Äquivalenten, für einen bestimmten Bilanzraum.

Code of Conduct

Verhaltenskodex, den sich Unternehmen, selbst auferlegen bzw. akzeptieren und der Spielregeln für die Mitarbeiter definiert sowie typischerweise Ge- und Verbote beinhaltet.

Compliance

Compliance ist Bestandteil der Corporate Governance. Darunter versteht man die Einhaltung von Gesetzen, Richtlinien und freiwilligen Kodizes im Unternehmen.

Compliance-Management-System (CMS)

Ein Compliance-Management-System bezeichnet jene Grundsätze und Maßnahmen, die auf den von den gesetzlichen Vertretern festgelegten Zielen basieren und ein regelkonformes Verhalten des Unternehmens sicherstellen sollen. Der umfassende Standard „Grundsätze ordnungsgemäßer Prüfungen von Compliance-Management-Systemen“ (IDW PS 980) bietet eine detaillierte Übersicht der Anforderungen an ein Compliance-Management-System.

Corporate Governance

Rechtlicher und faktischer Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens.

CSR-RUG

CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz; Gesetz zur Stärkung der nichtfinanziellen Berichterstattung von Unternehmen in Lage- und Konzernlageberichten.
D

Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK)

Der Deutsche Corporate Governance Kodex stellt wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften dar und enthält in Form von Empfehlungen und Anregungen international und national anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung.

Digitalisierung

Digitalisierung bzw. digitale Technik haben sich im Alltag der Menschen etabliert und verändern Produktion, Distribution und Rezeption von Inhalten. So haben die rasante Verbreitung von Smartphones, Tablets, Smart-TVs und anderer Unterhaltungsgeräte mit Internetanbindung sowie der Zugriff auf Informationen überall und zu jeder Zeit einen großen Einfluss auf die Mediennutzung. Das durch die Digitalisierung mögliche Zusammenwachsen der Medien — z.B. von Fernsehen und Internet — hat etwa mehr Interaktivität hervorgebracht. Mit neuen Medienformaten und Distributionskanälen wird interaktiver Medienkonsum möglich und bietet den Konsumenten, den Anbietern und der Werbeindustrie viele neue Möglichkeiten. Vollständig digitalisierbare und über Online-Plattformen distribuierbare Inhalte sind u.a. die Folge.

Direkte THG-Emissionen (Scope 1)

THG-Emissionen von Quellen, die im Besitz einer Organisation sind oder von einer Organisation kontrolliert werden. Eine THG-Quelle ist eine physische Einheit oder ein Prozess, bei dem THG in die Atmosphäre abgegeben wird. Direkte THG-Emissionen (Scope 1) können die durch Kraftstoffverbrauch erzeugten CO2-Emissionen miteinschließen.

Diskriminierung

Die ungleiche Behandlung einer Person oder das Ergebnis der ungleichen Behandlung einer Person, indem ungleiche Belastungen gefordert oder soziale Leistungen verweigert werden, anstelle dass jede Person aufgrund des individuellen Verdiensts fair behandelt wird. Diskriminierung kann auch Belästigungen einschließen, definiert als Kommentare oder Maßnahmen gegenüber der angesprochenen Person, die unerwünscht sind oder als unerwünscht gelten.

Diversität

Vielfältigkeit u.a. in Bezug auf Geschlecht, Ethnie, Alter, Behinderung, sexuelle Orientierung, Religion, Lebensstil.
E

Emission

Ausstoß von Treibhausgasen und umweltschädlichen Stoffen in die Atmosphäre. Siehe auch Treibhausgase (THG).

Employer Branding

Employer Branding kennzeichnet den Aufbau und die Pflege von Unternehmen als Arbeitgebermarke.

Energie indirekt (Scope 2) THG-Emissionen

THG-Emissionen, die durch die Erzeugung von gekaufter oder erworbener Elektrizität, Heizung, Kühlung und Dampf entstehen, die von der Organisation verbraucht werden.

Erneuerbare Energiequellen

Eine Energiequelle, die in einem kurzen Zeitraum durch ökologische Kreisläufe oder agrarwirtschaftliche Prozesse erneuert werden kann. Dazu zählen Erdwärme, Windenergie, Solarenergie, Wasserkraft und Biomasse.

ESG-Indikatoren

ESG steht für Environmental, Social and Governance und bezieht sich auf eine Sammlung von Kriterien/ Indikatoren, anhand deren Investoren Unternehmen auf ihre soziale, gesellschaftliche sowie unternehmerische Verantwortung überprüfen.
F

Fernwärme

Wird die thermische Energie in einem wärmegedämmten Rohrsystem (als Frei- oder Erdleitung) vom Erzeuger zum Verbraucher transportiert, spricht man bei längeren Distanzen von Fernwärme.

Fluktuationsrate

Bei der Berechnung der Fluktuationsrate wird die Anzahl der Austritte im Berichtszeitraum durch die Anzahl der Mitarbeiter zum Stichtag geteilt. Zu den Austrittsgründen zählen Kündigungen und Aufhebungsverträge. Austritte aufgrund von Befristung, Ausbildungsende, Renteneintritt oder Tod werden nicht berücksichtigt.
G

Geothermie

Geothermie ist gespeicherte Wärme, die im zugänglichen Teil der Erdkruste gespeichert ist und zu den regenerativen Energien zählt.

Global Reporting Initiative (GRI)

Die Global Reporting Initiative entwirft Richtlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und bietet Rechnungslegungsgrundsätze und Standardangaben für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten von Unternehmen, unabhängig von Größe, Branche oder Standort. Die Richtlinien werden im Rahmen eines globalen Multi-Stakeholder-Prozesses entwickelt, an dem Vertreter aus Wirtschaft, Arbeit, Zivilgesellschaft und Finanzmärkten sowie Wirtschaftsprüfer und Experten aus verschiedenen Bereichen beteiligt sind. Aktuellste Version der Richtlinien sind die GRI Standards, die ab Juli 2018 für die Berichterstattung verpflichtend sind.

Governance

Governance, oder Corporate Governance, bezeichnet die Steuerung von Organisationen.

Greenhouse Gas Protocol (GHGP)

Das Greenhouse Gas Protocol ist ein weltweit anerkannter Standard zur Quantifizierung und zum Management von Treibhausgasemissionen. Die Berichtsstandards für die Durchführung von Projekten zur Emissionsreduzierung werden unter der Leitung des World Resources Institute (WRI) und des World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) von Unternehmen, Regierungen und NGOs gemeinsam erarbeitet.
K

Kartell- und Monopolbildung

Maßnahmen der Organisation, die zu betrügerischen Absprachen führen können, um den Zugriff auf die Branche zu beschränken, oder auch andere Formen der betrügerischen Absprache, die den Wettbewerb verhindern. Beispiele für betrügerische Absprachen sind u. a. unfaire Geschäftspraktiken, Missbrauch der Marktposition, Kartelle, wettbewerbswidrige Fusionen und Preisabsprachen.

Klimawandel

Veränderung des globalen und regionalen Klimas, die primär durch menschlichen Einfluss auf die Umwelt entsteht.

Kohlendioxidäquivalent (CO2-Äquivalent)

Vergleich von Messungen, die auf dem globalen Erwärmungspotenzial (Global Warming Potential: GWP) von Emissionen verschiedener Treibhausgase (GHG) beruhen. Das CO2-Äquivalent für ein Gas wird bestimmt, indem die metrischen Tonnen des damit verbundenen GWP multipliziert werden.

Konsolidierungskreis

Gesamtheit der Unternehmen, die in den Konzernabschluss einzubeziehen sind.

Korruption

Missbrauch von anvertrauter Macht zwecks persönlicher Bereicherung, kann von Einzelpersonen oder Organisationen initiiert werden. In den GRI-Standards bezieht sich Korruption auf Praktiken wie Bestechungen, Schmiergeldzahlungen, Betrug, Erpressung, betrügerische Absprachen und Geldwäsche. Dies umfasst ebenso das Anbieten oder Annehmen von beliebigen Schenkungen, Krediten, Gebührenzahlungen, Belohnungen oder anderen Vorteilen von einer bzw. für eine Person im Sinne eines Anreizes etwas zu tun, was unehrlich oder illegal ist oder was zu einem Vertrauensbruch bei den Geschäftsbeziehungen führt. Dies kann sich auf Bargeld oder Sachleistungen wie kostenlose Waren, Geschenke und Urlaub beziehen oder auf spezielle persönliche Dienstleistungen zum Zweck eines unangebrachten Vorteils, oder es kann zwecks Vorteilnahme zu moralischen Abhängigkeiten führen.
M

Medienkompetenz

Medienkompetenz ist die Kompetenz, Medien und Inhalte der Medien zu verstehen und entsprechend sachkundig zu verwenden.

Multi-Channel-Network

Multi-Channel-Network Unternehmen, die Partnerschaften mit Online-Plattformen eingehen und Unterstützung in Bereichen wie Produkt, Programmierung, Finanzierung, Cross-Promotion, Partner-Management, Verwaltung digitaler Rechte, Monetarisierung/Verkauf bzw. Aufbau eines Publikums anbieten. In der Rolle einer Art Plattenlabel organisieren die Multi-Channel-Networks Online-Video-Macher.
N

Nachhaltige Entwicklung/Nachhaltigkeit

Entwicklungen, die den gegenwärtigen Bedürfnissen gerecht werden, ohne dass die Fähigkeit zukünftiger Generationen, ihren eigenen Bedürfnissen nachzugehen, davon beeinträchtigt wird. Eine nachhaltige Entwicklung besteht aus drei Dimensionen: Wirtschaft, Umwelt und Soziales. Eine nachhaltige Entwicklung bezieht sich auf weitreichende ökologische und gesellschaftliche Interessen und nicht auf die Interessen einzelner Organisationen. Die Begriffe „Nachhaltigkeit“ und „nachhaltige Entwicklung“ werden in den GRI-Standards synonym verwendet.

Nichtfinanzielle Erklärung (NFE)

Nach EU-Richtlinie 2014/95/EU bzw. §§ 289b ff. HGB und §§ 315b ff. HGB ist eine Nichtfinanzielle Erklärung von kapitalmarktorientierten Unternehmen zu publizieren. Die ProSiebenSat.1 Media SE kommt der Berichtspflicht in Form eines gesonderten Kapitels im Geschäftsbericht nach.
S

Scope

In der Berichterstattung zur Nachhaltigkeit bezeichnen Scopes Kategorien, die Emissionen nach Art und Bezug zur Wertschöpfungskette einteilen. Unterschieden wird in direkte Emissionen (Scope 1), indirekte Emissionen (Scope 2) und Emissionen aus vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen (Scope 3).

Stakeholder

Stakeholder sind als juristische oder natürliche Personen definiert, bei denen davon ausgegangen werden kann, dass sie in beträchtlichem Maße von Aktivitäten, Produkten und Dienstleistungen der Organisation betroffen sind und von deren Handlungen davon ausgegangen werden kann, dass sie die Fähigkeit der Organisation in Bezug auf die erfolgreiche Umsetzung von Strategien und die Erreichung von Zielvorgaben beeinflussen können. Die Stakeholder umfassen Entitäten oder Einzelpersonen, deren Rechte im Sinne des Gesetzes oder internationaler Konventionen es ermöglichen, legitime Angaben gegenüber der Organisation zu vertreten. Zu Stakeholdern zählen diejenigen Personen, die in die Organisation investiert haben (z. B. Angestellte und Anteilseigner), und diejenigen Personen, die eine andere Beziehung zu der Organisation haben (z. B. andere Mitarbeiter, die keine Angestellten sind, Lieferanten, schutzbedürftige Gruppen, lokale Gemeinschaften, NGO und andere zivilgesellschaftliche Organisationen usw.).

Sustainable Development Goals (SDGs)

17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN), die der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen.
T

Telemediengesetz (TMG)

Das TMG regelt die Bedingungen für sämtliche Telemedien in Deutschland. Außerdem ist es eine wichtige Vorschrift des Internetrechts.

Treibhausgas (THG)

Das Gas, das durch die Absorbierung der Infrarotstrahlung zum Treibhauseffekt führt.
V

Vereinte Nationen (United Nations)

1945 gegründete Staatengemeinschaft von 193 Mitgliedern (Stand 03/2018), die sich dazu verpflichtet, den Frieden durch internationale Zusammenarbeit und kollektive Sicherheit zu erhalten.

Vergütung

Ein Grundgehalt mit Zusatzzahlungen, das ein Mitarbeiter erhält. An Mitarbeiter entrichtete Zusatzzahlungen sind zum Beispiel solche, die auf der Anzahl tätig gewesener Jahre beruhen, Prämien einschließlich Bargeld und Kapital wie Aktien und Anteile, Leistungszahlungen, Überstunden, geschuldete Stunden und andere Zuschüsse wie für Verkehrsmittel, Lebenshaltung und Kinderfürsorge.
W

Wertschöpfungskette

Die Wertschöpfungskette einer Organisation umfasst die Aktivitäten, die den Input in die Ausgabe umwandeln, wobei ein zusätzlicher Wert geschaffen wird. Dies bezieht sich unter anderem auf Entitäten, mit denen die Organisation eine direkte oder indirekte Geschäftsbeziehung unterhält und die entweder (a) Produkte oder Dienstleistungen anbieten oder (b) Produkte oder Dienstleistungen von der Organisation erhalten.

Diese Definition beruht auf den Vereinigten Nationen (UN), The Corporate Responsibility to Respect Human Rights: An Interpretive Guide, 2012. Die Wertschöpfungskette umfasst die kompletten vor- und nachgelagerten Aktivitäten einer Organisation, die sich auf den kompletten Lebenszyklus eines Produkts oder einer Dienstleistung beziehen, vom Konzept bis zum Endverbraucher.

Wesentliches Thema

Ein Thema, das die von einer berichtenden Organisation verursachten signifikanten ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen widerspiegelt; oder das substanziell die Beurteilungen und Entscheidungen der Stakeholder beeinflusst. Für weitere Informationen zur Definition eines wesentlichen Themas siehe Prinzipien der Berichterstattung in GRI 101: Grundlagen. Um einen Bericht in Übereinstimmung mit den GRI-Standards zu erstellen, ist eine Organisation verpflichtet, über ihre wesentlichen Themen zu berichten. Zu den wesentlichen Themen gehören u. a. die Themen, die in den GRI-Standards in Serie 200, 300 und 400 erläutert werden.